ConsumentenBund e.V.
Zur Verkehrssituation in Leverkusen

Einleitung

Aus Sicht des Umweltschutzes gibt es für das Leverkusener Verkehrswesen wenig Erfreuliches zu melden. Der umweltzerstörende Autoverkehr ist eindeutig Favorit:


Autostrasse in Leverkusen Ein viel zu grosser Anteil des Verkehrs in Leverkusen sieht so aus!

Von Planungen und Geldern für einen überdachten Weg vom Bahnhof Leverkusen Mitte über den Busbahnhof zur City ist dagegen nichts zu hören oder zu sehen. Dabei würde dadurch die Benutzung der umweltverträglichen öffentlichen Verkehrsmittel Bus und Bahn viel attraktiver. Es ist mittlerweile hinreichend bekannt, daß der Neu- und Ausbau von Strassen - auch von sogenannten Umgehungsstrassen - nicht zu einer Abnahme, sondern im Gegenteil zu einer Zunahme des Autoverkehrs führt.
Beim heutigen Ausbaustand und Umfang des Strassennetzes ist jeder weitere Strassenbau ebenso wie der Bau gläserner Treppenhäuser zu Tiefgaragen ein Schritt auf dem Weg zum Verkehrsinfarkt und zu einer unwirtlichen, menschen- und kinderunfreundlichen Stadtumgebung.


Autostrasse in Leverkusen im Bau Die sog. "Ersatzlandstrasse" L 288n im Bau - die Bäume sind schon gefällt...

Sinnvoll und wünschenswert wäre es, mit den finanziellen Mitteln und dem Ideenreichtum, mit dem der Autoverkehr verstärkt und propagiert wird, stattdessen umweltverträgliche Alternativen zu fördern.
Dazu gehören Verkehrsvermeidung, Ausbau eines attraktiven Fahrradverkehrsnetzes, Attraktivermachung des öffentlichen Nahverkehrs, bessere und mehr Werbung für den öffentlichen Nahverkehr und mehr Information über seine Vorteile.

Unsere Überlegungen sollen dazu einen Anstoß geben und Entwicklungen anregen, die im Interesse der Menschen und der Umwelt notwendig sind.


Autostrasse L288n i Leverkusen ... die gleiche Strasse fast fertig, schon für den Verkehr freigegeben!


Mit Recht wehren sich viele Bürger gegen die Gefahren und Belästigungen, die vom zunehmenden Autoverkehr ausgehen. Der zunehmende Autoverkehr ist kein Schicksal und keine Naturgewalt, sondern durch Entscheidungen von Menschen herbeigeführt worden.

Im Folgenden soll gezeigt werden, wie die Entscheidungen aussehen können, die zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen in Leverkusen führen.

Besonderheiten in Leverkusen

In Leverkusen ist die Verkehrssituation durch eine ganze Reihe von Besonderheiten gegenüber anderen Städten vergleichbarer Grössenordnung geprägt.
Es gibt nicht ein 'einziges' Zentrum, sondern gleich mehrere: Wiesdorf und die alte Kreisstadt Opladen, auch Schlebusch muß in diesem Zusammenhang genannt werden; dazu gibt es eine ganze Reihe von Bereichen, die überwiegend durch Wohnfunktion gekennzeichnet sind: Waldsiedlung, Steinbüchel-West, Rheindorf, Hitdorf; dazwischen wieder eher gewerblich geprägte Ansiedlungen, z.B. die Fixheide und "Mischgebiete" wie Küppersteg.
Diese Dezentralisierung bietet wichtige Chancen, z.B. wenn es um Verkehrsvermeidung geht; für viele Einkäufe und Fahrten, für die in anderen Städten ein Weg ins "Zentrum" nötig ist, reicht in Leverkusen eine Fahrt "ins Dorf".
Diese Situation ist gegenüber der in anderen, "normalen" Städten so verschieden, daß es eines beträchtlichen Maßes von Kreativität auf Seiten der Stadtplanung bedarf, um diese Chancen tatsächlich zu nutzen; wir haben den Eindruck, daß diese Dezentralisierung von der Leverkusener Stadtplanung eher negativ - als Zerrissenheit - gesehen wird.

Leverkusen ist in starkem Maße von überlokalem und überregionalen Verkehr betroffen. 3 Autobahnen und 2 Autobahnkreuze liegen auf Leverkusener Gebiet, zerschneiden die Stadt und überziehen sie mit einem Lärm- und Abgasteppich.


- Dies ist der erste Teil der überarbeiteten und aktualisierten Fassung eines Papieres vom März 1992 -



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